Joanna Gaines »Magnolia Table. Rezepte für gesellige Runden | Teil 2«

Joanna Gaines »Magnolia Table. Rezepte für gesellige Runden | Teil 2«

with Keine Kommentare

Ich könnte nun wieder von der Person Joanna Gaines schwärmen, von ihrem Tatendrang, ihren Ideen und ihrer Kreativität. Aber das habe ich schon ausführlich in meiner Rezension zu »Magnolia Table Teil 1« gemacht. Daher schwärme ich hier ausführlich von ihren neuen Rezeptkreationen. Mag sein, dass die meisten keine über Generationen erprobten Familienrezepte sind, wie es vorwiegend im ersten Kochbuch der Fall war – aber wie kann man das auch erwarten?! Sie probiert hier neue Rezeptideen aus und formt sie so lange um, bis sie und ihre Familie überzeugt und von dem Rezept begeistert sind. So erhält jedes Rezept die persönliche Magnolia-Table-Note. Ihre Familie ist ein großer Teil dieses Entwicklungsprozesses. Sie bindet sie in das Werk ein, kocht mit ihnen, sitzt mit ihnen am Esstisch, genießt die gemeinsame Zeit – und darum sollte es gehen.

»Eine selbstgekochte Mahlzeit ist ein warmer Ausdruck der Liebe und Fürsorge für die Familie.« JG

Vorangestellt sind den Rezepten einige Tipps und Tricks zu Kräutern, Gewürzen, Gewürzmischungen und möglichen Alternativen, wenn man nicht alle Zutaten im Haus hat. Dort finden sich auch grundlegende Rezepte zu verschiedenen Teigvarianten (Pizza, Taccos etc.), zu Pesti und Soßen (Salbeibutter!). Darauf folgen Rezepte zu den Themenschwerpunkten Pikantes & süßes Gebäck, Frühstück & Brunch, Suppen & Salate, Häppchen & Vorspeisen, Beilagen, Abendessen sowie Nachtisch. Also zu jeder Gelegenheit das ideale Rezept!

Mir gefallen besonders die persönlichen Anmerkungen, die einigen Rezepten vorangestellt sind. Darin erzählt sie, wie sie auf das Gericht gekommen ist, wie sie es am liebsten kombiniert, wer das Gericht besonders gerne isst oder zu welcher Gelegenheit sie es serviert. Diese kleinen Einblicke in ihre persönliche Welt zeichnen ihr Kochbuch zusätzlich aus. Die Lesenden werden in die Familie eingebunden, kochen und sitzen mit an ihrem Esstisch.

»Für mich ist das, was am Tisch geschieht, die Seele und das Wesen des Essens.« JG

Die Rezepte liefern mir neue Ideen und überraschen mit ihrer Leichtigkeit und Geschmacksintensität. Optisch (und weil es eben ein Schokokuchen ist) hat mich sofort der glutenfreie Schokoladenkuchen angesprochen!!! Im Vergleich zur Abbildung dachte ich sofort, dass er bei mir bestimmt nicht so gut aussehen wird, dass die Ganache zerfließt oder nicht so glatt wird. Joanna zeigt jedoch, dass Experimentieren in der Küche wichtig ist und dass Fehler zwangsläufig dazugehören, aber nicht das Ende der Welt bedeuten. Dann versucht man es eben erneut. Beim Zubereiten des Schokokuchens habe ich aber erfreut festgestellt, dass es tatsächlich ein ganz unkompliziertes Rezept ist mit Zutaten, die man nicht lange zusammensuchen muss. Und die Ganache am Ende ging so leicht von der Hand, sie ist mir auf Anhieb gelungen! Der Kuchen kann sich sehen lassen. Oscarreif! Die Knoblauch-Knoten waren da schon etwas aufwendiger – allein schon durch die Gehzeiten des Hefeteigs –, waren aber ideal als Begleiter für Antipasti und Co. in geselliger Runde. Burrata mit Pesto und gerösteten Cherrytomaten ist eine schöne Alternative zu Tomate-Mozzarella und schmeckte fantastisch! Die gebackenen Knoblauchknollen als Dip auf Brot werde ich auch noch ausprobieren – aber nur dann, wenn ich am nächsten Tag alleine ausdünsten kann. ?

Wer nun aber nicht sofort den Kochlöffel in die Hand nehmen möchte, der kann allein schon in den Rezepttiteln und Bildern abtauchen. Zucchinibrot, French-Toast mit Erdbeerbutter (lecker und einfach), klassische Minestrone, French Silk Pie. Wem dabei nicht das Wasser im Mund zusammenläuft und der Magen nicht knurrt, dann weiß ich‘s auch nicht …

Manches klingt gar wunderlich und abenteuerlich (für meinen Gaumen) wie das Monte Cristo Sandwich, das mit Kochschinken, Gruyère und Putenbraten belegt ist, paniert und frittiert wird, um es dann in Himbeergelee zu dippen. Diese salzig-süße Kombination sollte aber auf jeden Fall ein Versuch wert sein. Ich könnte es mir sehr gut als Katerfrühstück vorstellen. Wer traut sich?

Mit den beiden erschienenen Kochbuchbänden hat Joanna Gaines die Türen zu ihrem Heim geöffnet, uns in ihr Leben gelassen – und wir haben umgekehrt ihre Kreationen in unserer Welt aufgenommen. Danke für diese tiefen Einblicke und kreativen Rezeptideen.

»Ja, Essen ist persönlich. Ja, es soll unseren Körper nähren. Aber es kann auch Fremde über Staatsgrenzen und Sprachbarrieren hinaus zusammenbringen.« JG

 

– Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. –

Magnolia Table. Rezepte für gesellige Runden | Teil 2.

Joanna Gaines

Fotografien von Amy Neunsinger

2021, Unimedica im Narayana Verlag GmbH

ISBN: 978-3962572419

352 Seiten, gebunden